Der C64 prägte die 80er

Kinder der 80er Jahre kriegen zuweilen leuchtende Augen, wenn die Rede vom C64, ihrem geliebten „Brotkasten“ ist. Im Sinne des Slogans des Commodore-Gründers Jack Tramiel war der Computer auf die Bedürfnisse breiter Massen angelegt. Nicht zuletzt dieser Firmenstrategie ist es zu verdanken, dass der C64 bis heute in der Geschichte der Computer als meistverkaufter Einzel-Computer der Welt firmiert. Dass bereits das Vorgängermodell des C64, der VC-20, für Volkscomputer stand wie der Volkswagen für VW, ist allerdings eine Legende.

Gegen Computerabstürze war auch der C64 nicht gefeit. Bis heute gehören technische Fehler zur Technik wie Krankheiten zum Menschen. Doch die Möglichkeiten, sich bei Problemen wie: „Computer fährt nicht runter“ helfen lassen zu können, haben sich erheblich verbessert. Sehen Sie selbst!

Ein gewaltiger Fortschritt im Vergleich zu den 70er Jahren

Bereits im Namen des C64 ist seine Performanz ausgebreitet. Diese mutet aus heutiger Sicht mit 64 KB natürlich winzig an. Als der neue Heimcomputer im Januar 1982 das Licht der Welt erblickte, war das allerdings eine Menge. Zum Vergleich: Die Telespiele in den 1970er Jahren waren noch so limitiert, dass die Spieler sich die mitgelieferten Spielflächen auf ihren Bildschirm kleben mussten, weil nur Kapazitäten für die Bewegungen der Spielfigur vorhanden waren. Dass zudem ein zeitlicher Sprung nicht immer einen technischen Fortschritt bedeutet, beweist das Verschwinden der Joysticks, was von vielen Zeitgenossen als Verlust empfunden wird.

Viele Wege führten zu den Spielen

Der C64 gehört zu den 80er Jahren wie Facebook zum Millenium-Jahrzehnt. Als das neue Jahrzehnt mit dem sowjetischen Einmarsch in Afghanistan, der Geiselnahme in Teheran und dem Olympiaboykott von Moskau so hitzig begann, wurden diejenigen, die sich glücklich über einen Heimcomputer schätzen durften, als Exoten angesehen. Ende der 1980er Jahre war der Computer in deutschen Kinderzimmern hingegen ein typischer Begleiter. So mündete das Jahrzehnt mit dem C64 nach dem Ende des Kalten Kriegs in die „Spaßgesellschaft“ der Postmoderne. Für Spiele gab es mehrere Techniken: So konnte man eine „Floppy“ für Disketten, eine Datasette für Cassetten sowie ein Modul verwenden, für das es auf der Rückseite eine Verankerung gab.

Die Vorteile des C64

Der Computer bot dem Besitzer einen spielerischen Zugang zum Rest der Welt auch ohne mit dem Internet verbunden zu sein. Auch Informatiker kamen auf ihre Kosten, die sofort loslegen konnten, wenn der Computer mit dem obligatorischen Arbeitsprogramm hochgefahren war.

Im Portfolio inbegriffen waren mit der Zeit immer bessere Spiele sowie viele neue Freunde. Denn so wie sich alles in den 1950er Jahren um die wenigen Fernseher in westdeutschen Haushalten scharrte, waren Besuche bei C64-Besitzern ein geselliger Zeitvertreib. In der DDR kannte die Bevölkerung bis zuletzt zwar keinen Heimcomputer. Der Computer wie der Robotron war aber durchaus eine Attraktivität bei FDJ-Treffen und sonstigen Feierlichkeiten.